Die Bienenweide und die Gestaltung unseres Naturraumes
Das Haus mit seinem detailreich gestalteten Garten bietet der Entwicklung vor allem der basalen Sinne alle Möglichkeiten. So gibt es große und kleine Kletterbäume für die Perspektivenerfahrung, das Gleichgewichtsgefühl und die Entwicklung der Grobmotorik. Unser Hochbeet, Duftpflanzen, das Kräuterbeet, Blumenstauden und Beerensträucher sprechen den Geruchsinn, das Auge und den Geschmacksinn an. Feuerstelle, Badewannen, Erdhügel sowie Sandkästen und Hängematten stehen für die vier Elemente.
An unser Gebäude grenzt der alte Park des Tagungszentrums an. Der alte Baumbestand mit Kirsch-, Quitten-, Pflaumen-, Walnuss- und Lindenbäumen bereichert unsere pädagogische Arbeit mit all seinen Vorzügen.
Im Frühjahr beschenken sie uns nicht nur mit ihrer Blütenpracht, sie werden auch fleißig von unseren Bienen besucht, die unseren Honig zu unserem Kindergartenhonig werden lassen. Im Herbst dürfen wir die Schätze ernten, verarbeiten und genießen.
An unserem Erntedankfest im Kindergarten erleben wir die Hülle und die Fülle unseres Gartens und die Kinder lernen so, auf ganz sinnliche Weise, die Zusammenhänge verstehen und Dankbar dafür zu sein.
In unserem Garten haben wir mit den Kindern viele verschiedene Stauden eingepflanzt, welche die Bienen zum Sammeln einladen. Lavendel, Anemonen, Johanniskraut, Mohn, Sonnenhut und Storchenschnabel, um nur einige zu nennen.
Im Kräuterbeet wachsen Salbei und Rosmarin, Oregano und Bohnenkraut, Pfefferminze und Melisse, Kapuzinerkresse, Arnika und vieles mehr.
Alle diese Kräuter versorgen nicht nur unsere Bienen, sie bereichern auch unseren Speiseplan. Unsere Kräuter werden geerntet und getrocknet. Die Kinder zerpflücken und zerreiben die getrockneten Pflanzen mit den Fingern. Dabei duftet es herrlich. Die Kräuter werden zu Tee, Kräutersalz oder Suppengewürzen verarbeitet.
Wir Pädagogen versuchen dadurch erlebbar zu machen, dass jedes Lebewesen wichtig und schützenswert ist und in einem großen Zusammenhang steht. Wir wünschen uns, dass dieser Keim in unseren Kindern weiter heranwachsen darf.
Neben unserem Garten, direkt bei unseren Bienenkästen, durften wir auf dem Gelände des KVJS in Gültstein eine Bienenweide anlegen. Auf einer Fläche von ca. 100 qm wurde der Boden umgegraben und aufgelockert. Gemeinsam mit den Kindern sähen wir jährlich die Insektenfreundliche, mehrjährige Blühmischung aus über 50 einheimischen Wild- und Kulturpflanzen vom „Netzwerk Blühende Landschaften“ aus. Mehr Informationen zu dieser Initiative findet ihr hier:
https://bluehende-landschaft.de/
Mit großer Freude gießen die Kinder die ersten, kleinen Sprösslinge, beobachten das Wachstum der Pflanzen und erfreuen sich an den ersten Blüten. Im Sommer besuchen wir täglich unsere Bienen und die Wiese. Wir können neben unseren Kindergartenbienen, unzählige Hummeln, Schmetterlinge und Käfer beobachten. Die Kinder staunen nicht nur über die vielfältige Blütenpracht, sie erfreuen sich an den unterschiedlichsten Insekten. Sie gehen achtsam und neugierig mit dieser kleinen geschützten Insel um.
